Volles Haus und fantastische Atmosphäre bei der Glasdolchverleihung an Anthony Horowitz!

von Team Glasfachschule

Der von der Buchhandlung Kayser ausgewählte Termin für die Verleihung des 5. Rheinbacher Glasdolches an den bekannten britischen Kriminalschriftsteller Anthony Horowitz für dessen Lebenswerk hätte passender nicht sein können! Früh wurde es bereits dunkel an diesem 10. November, als zahlreiche interessierte Rheinbacher in die Glasfachschule strömten, um der Ehrung beizuwohnen. Fast alle Karten waren bereits im Vorfeld verkauft und so war es voll in der Mensa, deren wunderbare Illumination schon von weitem zu sehen war.

Die Verleihung des Glasdolch-Preises sei im Herzen Rheinbachs angekommen, resümierte Christel Engeland, Jury-Mitglied und Veranstalterin des Abends, begeistert. Sie dankte Herrn Roebers, dem Schulleiter der Glasfachschule NRW, für die Kooperation und den hervorragenden Rahmen des Abends. Dieser betonte, dass der Glasdolch gleichsam nach Hause zurückgekehrt sei, und hob die fachliche Expertise seiner Lehrkräfte hervor, die den Glasdolch gefertigt (Frau Ritter, Herr Peters) und die begleitende Ausstellung ins Leben gerufen hatten (Frau Dr. Durchholz, Frau Mörs, Herr Claß) sowie den unermüdlichen Einsatz der Hausmeister (Herr Domath, Herr Döring) und das große Engagement der Schülerinnen und Schüler der Glasfachschule, die neben der Ausstellung auch für das leibliche Wohl und den Ton sorgten (Klasse AG 22 z, Toni Hilger, Naveen Schmittinger).

Nach einem spannenden Interview durch Moderator Thomas Spitz, das den Lebensweg von Anthony Horowitz und dessen Vielfältigkeit auch als Drehbuchautor nachzeichnete, sowie einer Lesung des Autors aus seinem neuesten Werk, bei der er das Bild vom „Buch als Tür“, durch die man in ganz neue Welten eintreten könne, beschwor, hielt Eifelkrimi-Autor Ralf Kramp die Laudatio. Dabei ersann er gleich einen Glasdolch-Mord in der Badewanne, der aufgrund des Materials leicht möglich sei! Und als der Geehrte seinen Preis schließlich in Händen hielt, wurde die faszinierende Transparenz des Glases im Bühnenlicht ganz deutlich…

Doch nicht nur die Bühne war anlässlich der Preisverleihung stimmungsvoll erleuchtet, ins rechte Licht gerückt wurden auch die animierten Filmplakate und atmosphärischen Fotografien, die der Bildungsgang der Gestaltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten zu Werken des Autors angefertigt hatte. Für die Animationen standen ein überdimensionierter Bildschirm und zahlreiche kleinere sowie zwei lange Stoffbahnen als Beamer-Projektionsflächen zur Verfügung, während die morbiden Fotoserien – von Spots beleuchtet – auf Staffeleien präsentiert wurden.

„Hat mir da jemand in den Kopf geschaut?“, fragte sich der Autor staunend, als er die Arbeiten der jungen Gestalterinnen und Gestalter bei einem Rundgang durch die Ausstellung genau unter die Lupe nahm. Er sei beeindruckt von so viel Ideenreichtum und Kreativität bei der Umsetzung seiner Vorlagen. Die Auszubildenden der Klasse AG 22 z unter der Leitung von Jörg-Steffen Claß hatten zur Vorbereitung der Ausstellung im Deutschunterricht den ersten Band um den jungen Geheimagenten „Alex Rider“ gelesen und zentrale Inhalte der Geschichte „Stormbreaker“ sowie Besonderheiten von Krimi und Agententhriller herausgearbeitet. Dies hatte einzelne Schülerinnen und Schüler offenbar motiviert, darüber hinaus weitere Horowitz-Werke – auch auf Englisch – in den Blick zu nehmen, so dass im Fotografie-Unterricht die unterschiedlichsten unheilvollen Fotoarrangements entstanden sind und im Unterricht Digitale Gestaltung einfallsreiche animierte Filmplakate zu „Alex Rider“ (Stormbreaker und Skeleton Key), aber auch zu „Ein perfider Plan“, „The Word Is Murder“, „The House of Silk“ und dem fünfbändigen „Raven’s Gate“. Die für die Animationen erforderlichen Kenntnisse hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Glasfachschule NRW, die gleichzeitig Europaschule ist, erst vor wenigen Monaten während eines von Erasmus+ geförderten zweiwöchigen Prag-Aufenthalts mit Adobe-Programmschulung angeeignet.

Der lange Weg von der ersten Idee bis zum beeindruckenden Ergebnis wurde für die Besucherinnen und Besucher durch Arbeitstische illustriert, auf denen unterstrichene Textpassagen, Scribbles und diverse Ausdrucke die einzelnen Arbeitsschritte verdeutlichten. Anthony Horowitz zeigte sich als äußerst sympathischer und nahbarer Star, unterhielt sich angeregt mit den jungen Leuten, fragte nach den genauen Arbeitstechniken, nach Berufswünschen und drückte seine besondere Wertschätzung nicht zuletzt dadurch aus, dass er jedes einzelne der Plakate signierte.

 

Text: Tanja Durchholz

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